Seid Ewigkeiten verfolge ich das 24h Rennen von Le Mans am Fernseher, jedes mal mit dem Plan einmal dorthin zu fahren. Dieses Jahr hat es geklappt, meine Fresse was hab ich mich darauf gefreut. Ein Kindheitstraum der in Erfüllung geht...

Eines Vorweg, mich sieht Le Mans so schnell nicht wieder...

Ich fasse es kurz zusammen, eine gelungene Woche (Anreise Montags, Abreise Sonntags) war es durchaus, mit einem T5 als Camper umgerüstet ausgestattet ging es nach Le Mans, vorher kurz eingekauft und dann zum Campingplatz. Bleu Nord, direkt am Flughafen von Le Mans gelegen. Im großen und ganzen kann ich den Platz empfehlen. Sanitäre Anlagen Ok, Platzgröße ausreichend für den T5 und 2 Personen. Habt ihr übrigens selber einmal vor nach Le Mans zu reisen, bei den Jungs von LeMansZONE findet ihr reichlich Infos, Klasse Seite!!!

Nach kurzem aufbauen und ausruhen nach der langen Fahrt ging es los zur Strecke, meine Erwartungen ein großes Stück Motorsport Geschichte zu betreten, waren riesig.

Ich möchte jetzt dazu nicht lange ausholen, insgesamt hat mich Le Mans von Anfang an nicht so geflasht wie es SPA als Beispiel getan hat. Man merkt einfach in Le Mans an jeder Ecke das die antretenden Hersteller mit aller Macht versuchen, es der kleinen Anzahl an VIP Gästen so angenehm wie möglich zu machen, auf Kosten der normalen Besucher zu denen ich mich zähle. Klar gibt es das woanders auch, aber das war eine neue Dimension die ich dort erfahren habe. Des Weiteren gerade am Renntag Samstag-Sonntag fühlte man sich von der Zuschauermasse quasi erschlagen, was dem Streckenlayout geschuldet ist. Ich bin die Nordschleife gewohnt, wo sich die Masse auf der länge der Strecke verteilt, oder auch Spa, wobei diese an sich ja kürzer ist als Le Mans.

Das Problem ist in Le Mans, dass sich die Zuschauermasse gefühlt auf ca 3km verteilt, da die langen geraden dazwischen sind. Und wenn man die 3km Rennstrecke dann auch noch zu 50% zustellt mit großkotzigen VIP Zelten und die Tribünen Tickets dann noch extra verkauft werden, drängt sich der normale Rest auf ein paar einzelne Bereiche. 

Für mich der Motorsport fühlt, zwischendurch noch einmal eine frische Briese Nostalgie vergangener Tage einatmen möchte, eine ganz schreckliche Erfahrung.

Das an der Strecke dann auch noch für ein Bier 8€ verlangt wird, ne Pizza 14€ kosten soll, oder ein Baguette mit gefühlten 10 kalten Pommes 10-12€ , bestätigte mich dann nur noch darin in meiner Meinung, dass hier einfach nur noch mit aller Macht versucht wird Profit aus dem Mythos Le Mans zu ziehen, der meiner Meinung nach seinen Glanz verloren hat.

Einige Deutsche Besucher die seid Jahren / Jahrzehnten nach Le Mans reisen, teilten übrigens meine Erfahrungen.

Das Rahmen Programm war verglichen zu anderen Motorsport Veranstaltungen eine Frechheit, wenn woanders schon um 8 Uhr morgens die ersten Rennen/ Trainings Sessions starten verschiedener Rennserien, fängt es in Le Mans Nachmittags um 16 Uhr an. Ich hätte mir auch wesentlich mehr Abwechslung gewünscht.

Im großen und ganzen möchte ich den Mythos für viele nicht zerstören, ich für meinen Teil freue mich aber wieder darauf, bald nach Spa zu reisen, an der Strecke entlang zu laufen, mir dabei direkt die Rennwagen anzusehen, hier mal zu schauen, da mal zu staunen, eine anständige Pommes zu einem fairen Kurs zu "feiern" und an jeder Ecke Motorsport PUR einatmen zu dürfen, ohne mir ständig anhand von überdimensionierten Prachtbauten der Hersteller oder Ordnern zeigen zu lassen, dass ich hier eigentlich gar nicht erwünscht bin.

In meiner Galerie trotzdem einige Impressionen von Le Mans

Positiv überrascht dagegen hat mich die Stadt Le Mans, dazu möchte ich euch einige Bilder nicht vorenthalten.